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Diskurs
21. November 2017

Arbeitgeber diskutieren über flexible Arbeitszeiten

„Der Wandel wartet nicht, dass wir uns anpassen“

3. Arbeitgeberforum zur Zukunft der Arbeit in Berlin vom Institut für angewandte Arbeitswissenschaft e.V. (ifaa)

„Das aktuelle Arbeitszeitgesetz muss reformiert werden. 9 to 5 war gestern, “ so begann Dr. Gerhard F. Braun, Vizepräsident der Deutschen Arbeitgeberverbände in Berlin das 3. Arbeitgeberforum zur Zukunft der Arbeit in Berlin. „Aller Wandel funktioniert nur mit individuellen Konzepten für jeden Betrieb und einer offenen Kultur“, unterstützte Prof. Dr.-Ing. Sascha Stowasser, Direktor des Instituts für angewandte Arbeitswissenschaft e. V. (ifaa).

Experten aus Wissenschaft und Praxis erläuterten sämtlichen Aspekte um innovative und intelligente Arbeitszeitsysteme der Zukunft. Dipl. päd. Sven Hille, Fachbereichsleiter Arbeitszeit und Vergütung am ifaa stellte unterschiedliche Modelle zur Arbeitszeit vor. Dr. Charlotte Sander, Fachanwältin für Arbeitsrecht von Noerr LLP erläuterte die Möglichkeiten vor dem heutigen rechtlichen Rahmen. Im Anschluss stellte Dr. Sonia Hornberger vom Institut für Arbeit und Personalmanagement der AUDI AG ihre Studien zu den Ausprägungen der Chronobiologie des Menschen und die Auswirkungen dessen auf die Schichtarbeit, insbesondere zur Dauernachtschichtarbeit vor. „Man kann sagen, dass die sogenannten „Eulen“ besser mit der Dauernachtschicht zurechtkommen“, so ein Ergebnis.

Dr. Luitwin Mallmann, Hauptgeschäftsführer von METALL NRW und Dr. Peter Krauss-Hoffmann, Gruppenleiter „Grundsatzfragen, Politikberatung und Initiativen“ diskutierten im Anschluss über die Arbeitszeitsysteme der Zukunft. Einigkeit herrschte darüber, dass die Tarifparteien das Arbeitszeitgesetz reformieren müssen. „Das ist in beiderlei Interessen, den Unternehmen und den Beschäftigten ist Flexibilität wichtig. Unternehmen brauchen sie, um unterschiedliche Auftragslagen abzufangen, Beschäftigte brauchen sie, um Beruf und Privatleben leichter vereinbaren zu können, “ so Mallmann.

Mit dem Beitrag von Carola Nolte,  Managerin Labour Law/Syndikusrechtsanwältin, der Airbus Operations GmbH  wurde es noch einmal praktisch. Sie stellt detailliert die Gestaltung der Arbeitszeitkonten bei Airbus vor. „Mit diesen Modellen gewährten wir unseren Mitarbeitern ein hohes Maß an Flexibilität.“, so die Spezialistin.

Am Ende stellte Dr. Ufuk Altun, wissenschaftlicher Experte am ifaa die Checkliste zur Gestaltung mobiler Arbeit vor. „Die Checkliste unterstützt vor allem kleine und mittlere Betreibe bei der Organisation der mobilen Arbeit im Betrieb. Sie ist Basis für ein individuelles betriebliches Konzept.“

„Die Konsequenz aus allen Präsentationen zeigt, das Arbeitszeitgesetz ist veraltet. Um die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands zu erhalten, sind individuelle Regelungen wichtig, “ so Stowasser. „Die Arbeitgeber sind sich der Bedeutung des Arbeitsschutzes bewusst. Dieser soll weiterhin gelten. Die Unternehmen möchten, dass ihre Beschäftigen dauerhaft gesund und arbeitsfähig bleiben.“

Fotos: ifaa

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